BUCHVORSTELLUNG

Die unvergleichliche Chansonsängerin Claire Waldoff (1884–1957) gehörte zu den populärsten Stars der deutschen Unterhaltungsbühnen. Als Berliner Schnute aus Gelsenkirchen war sie die Königin des bodenständigen Humors. Maegie Koreen, ebenfalls Chansonsängerin und, wie Claire auch, "aus Gelsenkirchen geboren", erzählt das Leben dieser mutigen Frau mit ausdrucksstarkem Charme und Biss. Das Erbe der geliebten Radautüte ist bei Maegie Koreen in die besten Hände geraten.

406 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen
Verlag Chanson-Cafe - ISBN 978-3-981700-0-9

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Lesungen mit MAEGIE KOREEN
Donnerstag 27.11.2014 • 19:30 Uhr
Premierenlesung
Buchhandlung Junius

Sparkassenstraße 4, 45879 Gelsenkirchen
Reservierungen unter: 0209/23774

Lesung mit Chansons
Sonntag 30.08.2015 • 16:30 Uhr
Schneckenhaus am Westpark

Lange Str. 42 in 44137 Dortmund
Reservierungen unter: 0231/95656995
Eintritt: 15.00 EUR inkl. Kaffee und Kuchen

Montag 31.08.2015 • 19:30 Uhr
Altes Rathaus

Markt 1 in 46286 Dorsten
Reservierungen unter: 02362/204-211
Eintritt: 12.00 EUR
Infos unter: www.melange-im-netz.de

Dienstag 19.01.2016 • 19:00 Uhr
Café Blickpunkt

Limbecker Straße 17 in 44388 Dortmund
Reservierungen unter: 0231/636301
Eintritt: 12.00 EUR

Freitag 29.01.2016 • 19:00 Uhr
Gaststätte Pollmeier

Gennaer Straße 28 in 58642 Iserlohn-Letmathe
Reservierungen unter: 02374/4529
Ausverkauft!

Dienstag 01.03.2016 • 19:00 Uhr
Bibliothek im zib

Lindenplatz 1 in 59423 Unna
Reservierungen unter: 02303/103701
Eintritt: 10.00 EUR

Samstag 12.03.2016 • 19:30 Uhr
LWL Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg

Am Hebewerk 2 in 45731 Waltrop
Reservierungen unter: 02363/97070
Eintritt: 12.00 EUR

Donnerstag 13.10.2016 • 19.00 Uhr
Café Residenz

Wittener Str. 34 in 44575 Castrop-Rauxel
Reservierungen unter: Tel.: 02305/61030
Eintritt: 12.00 EUR

Donnerstag 17.11.2016 • 19.00 Uhr
Café Orchidee

Mergelteichstr. 40a in 44225 Dortmund
Reservierungen unter: Tel.: 0231/1896149
Eintritt: 12.00 EUR

Flyer im PDF-Format
Pressestimmen: derwesten.de (09.1014) | derwesten.de (19.11.14)



Claire Waldoff – Die Königin des Humors
Eine Biografie von Maegie Koreen

Über Claire Waldoff:
Claire Waldoff, Volkssängerin und Kabarettistin, gehörte bis 1935 zu den populärsten Stars der deutschen Unterhaltungsbühne. Sie sang ihre Lieder in Berliner Mundart. Ihre künstlerische Perfektion steht noch bis heute für die höchsten Wertbegriffe der Unterhaltung: für Humor, Witz und Volkstümlichkeit im besten Sinne. Bedeutende Künstler und Schriftsteller wie Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Walter Kollo und besonders Heinrich Zille waren mit ihrer Arbeit verbunden und drückten ihre Wertschätzung für die im Berliner Boden verwurzelte Chanteuse, die "Berolina des Chansons" in vielfältiger Weise aus.

Claire Waldoff war die erste Sängerin, die in ihre unterhaltenden Lieder Impulse aus der politischen und sozialen Realität sensibel aufnahm. Ihr gelang in Lied und Vortrag die künstlerisch vollendete Umsetzung des Lebensgefühls, der Vitalität und des Fleißes der "kleinen Leute", die in der Kunst der damaligen Zeit – außer bei Kurt Tucholsky, Käthe Kollwitz oder Heinrich Zille – kaum vertreten waren. Dennoch war ihr Vortrag frei von jeder kitschigen Rühr- seligkeit. Sie orientierte die Thematik ihrer Chansons an ihrer grundsätzlich menschlichen Einstellung.

Die Lieder der Claire Waldoff waren die ersten Chansons, die den begrenzten Wirkungsraum des intellektuellen, literarischen Kabaretts verließen, und die von Rundfunk und Schallplatte in einer bis dahin nicht bekannten Weise reproduziert wurden. Und sie kreierte etwas Neues in ihrer künstlerischen Erscheinung. Ihr kupferroter Haarschopf und ihre Krawatte wurden zum Erkennungszeichen ihres Typs. Wo sie auftrat, übertrug sie mit ihrem Humor auch ihre Lebensenergie auf ihre Zuhörer. Claire Waldoff hat ihre Mission als Volkssängerin mit folgenden Worten formuliert: "Ich will aber gerade vom Leben singen, vom Volke für das Volk, von der Zeit und ihren Nöten. Zur Erfüllung dieser schönen und schweren Aufgabe gehört – das können Sie mir glauben – viel Menschenkenntnis und Einfühlung ins Zeitgeschehen und nicht zuletzt großer Fleiß und eine tiefe Liebe zu den Menschen und Dingen."

Über Maegie Koreen:
Maegie Koreen – wie Claire Waldoff in Gelsenkirchen geboren – widmet sich seit den 1970er Jahren der Liebe zum Chanson. Ihre spezielle Bühnenausbildung erhielt sie während mehrerer Tourneen, von Hana Hegerová, dem Weltstar des internationalen Chansons aus Prag. Maegie Koreen hat sich in ungezählten Konzerten und in den Medien einen Namen erworben. Mehrere Auszeichnungen und eine Reihe von CD Alben auf ihrem eigenen Label "Chanson-Cafe" dokumentieren ihre ganz spezielle Note als Interpretin literarischer Chansons. 1989 hat sie in Gelsenkirchen die "Claire Waldoff Bühne" gegründet und viele Stars der Kleinkunst und des Varietés im Ruhrgebiet präsentiert. Ihre "RuhrChansonnale" wurde zu einer Referenz ihres Genres im Rahmen der Europäischen Kultur- hauptstadt RUHR.2010. In dem Konzert-Zyclus "Chanson Café Europa" singt Maegie Koreen "Gegen das Vergessen", und erinnert an die ab 1933 in Deutschland Verfolgten und ins Exil getriebenen Künstlerinnen der kleinen Bühnen. Maegie Koreens heimatverbundener Konzertabend "Ruhrpott-Solo" ist ein aus den Geschichten der Menschen an Ruhr und Emscher geflochtener populärer Chansonreigen und eine Reminiszenz an Claire Waldoff, die immer stolz bekundete: "Ich bin richtig aus dem Kohlenpott, ich bin aus Gelsenkirchen geboren.«

Maegie Koreen zu ihrem Buch:
Mein Buch ist für mich auch ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der deutschen Chansonsängerinnen. So wurde eine gelungene Übertragung der noch neuen Kunst des Chansonvortrages von der Französin Yvette Guilbert zur deutschen Claire Waldoff von beiden Künstlerinnen thematisiert und gegenseitig bestätigt. Das Buch geht auch auf Querverbindungen zu weiteren Chanteusen ein. Erstmals ist die Lebensgeschichte der Claire Waldoff zeitlich zu- sammenhängend dargestellt. Jahr um Jahr, Monat um Monat, teilweise sogar tagesgenau. Erst dadurch lassen sich ihre vielfältigen Aktivitäten in die Kabarett- und Varietégeschichte einordnen. Beachtenswert ist, wie Claire auf die jeweilig veränderten "Marktsituationen" des Showgeschäftes reagiert hat.

Claire Waldoffs Familiengeschichte, die sie selbst nie abschließend kommentiert hat, ist durch schlüssige Erkenntnisse geklärt. Die Geschichte ihrer Lebensgefährtin Olly von Roeder ist erstmals umfassend berücksichtigt. Ihre klare Gegenposition zu den nationalsozialistischen Machthabern ist durch viele Details bewiesen. Es gab viele Tage, an denen ihr klar war, "daß der Unhold sie bald verschlingen würde", sie wusste aber nicht, wie nah sie sich im Umfeld des 20. Juli 1944 am Abgrund befand.

Das Buch endet nicht mit dem Leben der Claire Waldoff. Es fragt im abschließenden Kapitel auch nach den heutigen Interpretinnen des Waldoff Repertoires und nennt unter der Frage: "Wer schmeißt noch heute ihren Lehm?" viele würdige Vertreterinnen des Waldoff Genres.

Über die Biografie:
Der Waldoff war es zu ihren Lebzeiten nicht mehr vergönnt, ihr eigenes Erinnerungsbuch "Weeste noch...!" auf Lesereisen vorzustellen. Und da will es die Vorsehung, dass sich rund sechzig Jahre später eine neue Radautüte aus Gelsenkirchen aufmacht und endlich klarstellt "wie das alles gewesen ist". Das Leben einer mutigen Frau, der Königin des deutschen Humors und des Kabaretts, der unvergleichlichen Chansonsängerin Claire Waldoff wird über den Zeitraum von 1884 bis 1957 von Maegie Koreen nachlebend beschrieben. Die Geschichte beginnt in der Mühlenstraße (heute Bokermühlstraße) in Gelsenkirchen, einen Steinwurf zur Zeche Hibernia entfernt. In der Gastwirtschaft an der Ecke zur Schwanenstrasse mit angeschlossener Zimmervermietung und Futtermittelhandlung ist Clara (Claire) aufgewachsen.

Die Kapitel ihrer verworrenen Jugendzeit spielen sich zwischen Gelsenkirchen, Oberhausen, Hannover und Kappeln an der Schlei ab. Erst Claras erwachende Liebe zur Kunst bringt in ihr Leben Festigkeit, die sie durch ihre angeborene Strebsamkeit, bald als Claire Waldoff, zu einem einmaligen künstlerischen Werk entwickelte. Die Stationen heißen Figaro-Theater, Roland von Berlin, Chat Noir, Vox-Haus, Kabarett der Komiker, Hofball bei Zille, Scala und Luftschutzkeller Wintergarten.

Luftschutzkeller? Ja, die angebrochenen düsteren Zeiten haben auch die Karriere der Claire Waldoff zerstört. Gleichschaltung war die Devise. Individualisten, Querdenker und emanzipierte Frauen passten da nicht mehr in das Programm des Führerprinzips. Die Greuelhetze begann und Claire Waldoff trat als "Tante Amalie" mit resoluten Schritten in den Widerstand. Lieder und Liedzeilen bekamen einen neuen Sinn. Interpretationen, vor allem nachdenkliche, wurden gefährlich. Für Claire selbst und für ihren Freundeskreis. Sie half, wo sie nur konnte. Doch das "Trümmerheim Berlin" ließ sich nicht verhindern.

Als alles verloren war, bewies Claire in der Öffentlichkeit laut wie ehedem, ihren unerschütterlichen Sinn für Humor: "Ich wünsche mir, daß ich alle meine Unterlassungssünden, die ich in meinem Leben begangen habe, nun schnell noch nachholen kann. So mancher Rotspon und so manche köstliche Bouteille, die ich mir vom Munde abgespart hatte, liegen nun schon lange unter den Trümmern meiner Berliner Wohnung – und machen mir jetzt noch manche schlaflose Nacht! Und dann wünsche ich so dringend alle meine lieben Freunde herbei, mit denen die Stunden leider oft zu kurz bemessen waren. Aber glauben Sie mir, es gibt so manchen Esel, dem ich noch nachträglich liebend gerne eine vor den Latz knallen würde."

406 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen
Verlag Chanson-Cafe
ISBN 978-3-9817009-0-9

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Maegie Koreen
Claire Waldoff

Die Königin des Humors
Eine Biografie

Chanson Cafe

Redaktionelle Mitarbeit: Manfred Weiss

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Claire Waldoff – Die Königin des Humors
Maegie Koreen, redaktionelle Mitarbeit: Manfred Weiss – Gelsenkirchen
Chanson-Cafe, 2014, ISBN 978-3-9817009-0-9
NE: Koreen, Maegie [Hrsg.]; Weiss, Manfred

© 2014 Maegie Koreen, Chanson-Cafe, Gelsenkirchen, Germany
Satz: Roberto Malangone
Umschlaggestaltung: Maegie Koreen-Weiss
unter Verwendung von Bildmaterial Künstlerkarte 62766,
Graphische Anstalt, Gebr. Garloff, Magdeburg, Archiv Maegie Koreen.

Mit zahlreichen Abbildungen.

Druck und Einband: MV-Verlag
ISBN 978-3-9817009-0-9

Die Verwertung des Textes, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung
des Verlages. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

Erweiterte und neu eingerichtete Ausgabe
der 1997 im Droste Verlag GmbH Düsseldorf erschienenen Erstausgabe:
Immer feste druff: Das freche Leben der Kabarett-Königin Claire Waldoff

www.chanson-cafe.de

Inhalt
1884–1906
Eine Kohlenpottpflanze 13
Griechisch und Latein 20
Rautendelein 24

1906–1918
Berlin ist ja so groß! 32
Figaro-Theater 36
Roland von Berlin 39
Chat Noir 51
Verlobungspaar 56
Nacht und Leute 61
Yvette Guilbert 65
Schmargendorfer Alpen 71
Ach Jott, was sind die Männer dumm! 74

1919–1922
Start in die zwanziger Jahre 83
Olly von Roeder 84
Das neue Kabarett 88
Inflation 94
Königin von Dänemark 96

1922–1924
Schallplatten und Rundfunk 99
Voxhaus Welle 400 103
Paris 106
Vereinslokale 110

1924–1926
Warum soll er nicht mit ihr? 115
Kabarett der Komiker 122
Hofball bei Zille 123
Westfalenland 127
Von Mund zu Mund 131
Marlene Dietrich 134

1927–1929
Menschenlieder 139
Malergeschichten 143
Es liegt was in der Luft 146
Vater Zille 151

1929–1933
Krise und arbeitsreiche Jahre 158
Mutterns Hände 159
Verglühte Bremsen 163
Szenischer Kitt 168
Scala 179
Wollt ihr das hören? 184

1933–1945
Düstere Zeiten 188
Führerprinzip 196
Greuelhetze 202
Tante Amalie 218
Luftschutzkeller Wintergarten 225

1945–1950
Resolute Schrittchen 240
München lernt wieder lachen 241
Nostalgie in Baden-Baden 249
Hamburg vis-à-vis de rien 256
Am River von Bayerisch-Gmain 260
Trümmerheim Berlin 265

1950–1957
Helft Claire! 271
Weeste noch...! 273
Futschikato 277
Keen Sekt, nur Molle 280
Nachts, wann gute Geister schweifen 285

Nachklang 1957–1982 291
Wer schmeißt noch heute ihren Lehm? 295
Danksagung 306

Nachträge im Jahr 2014
Nachträge von 1884 bis 2014 308
Humor, Witz und Volkstümlichkeit der Claire Waldoff 367
Repertoireaufstellungen 374
Notenausgaben 376
Noten / Einzelblätter 377
Diskografie 378
Filmografie 379
Fotografie 380
Angaben zu Komponisten und Autoren 381
Epilog 386

Literaturverzeichnis 391
Bildnachweis 395
Textnachweis 396
Namenregister 399
Die CDs zur Waldoff-Biografie 405

Die CDs zur Waldoff-Biografie
Maegie Koreen trifft Claire Waldoff, klicken Sie für mehr Informationen auf das Cover! Dann wackelt die Wand, klicken Sie für mehr Informationen auf das Cover!

Maegie Koreen
Maegie Koreen besucht Claire Waldoff vor dem Friedrichstadt-Palast
(Bronzeporträt 1986/87 von Reinhard Jacob).

Auf dem Vorplatz des Friedrichstadt-Palastes in Berlin ist das Denkmal ei ner Superlative des deutschen Humors und des volkstümlichen Chansons zu Hause. Claire Waldoff hat an der Friedrichstraße ihren Typ der »Berliner Pflanze« aus der Taufe gehoben und wurde zu einer Ikone der Kleinkunst. Vom Linden-Cabaret bis zum Großen Schauspielhaus zeigte die Meisterin der Mimik was ihr Humor ihr einflößte. Als Schallplattenidol der Weimarer Republik brachte Claire Waldoff ihren eigenen humorvollen Volkston in die Unterhaltungskunst ein.

»Dann wackelt die Wand«
»Raus mit den Männern aus dem Reichstag«
»Wer schmeißt denn da mit Lehm?«

Ihre berühmte französische Kollegin Yvette Guilbert, selbst Star des Café Concert's des Varietés und der Music-Hall, hat Claire Waldoff liebevoll »Le grande interprete de la chanson allemande« genannt.

Bravourös gelingt es Maegie Koreen das Bild dieser ungewöhnlichen Frau, die in ihrer Kunst und in ihrem Leben eine couragierte Avantgardistin weiblicher Emanzipation war, nachzuzeichnen. Ein Stück Kabarett- und Zeitgeschichte.

Weitere Informationen zur Claire Waldoff Biografie
Referenzen der Autorin