Konzertprogramm: Claire Waldoff - Mensch, lach doch!
Technische Angaben
Spieldauer: variabel von 45 - 90 Min. + Pause
Plakat: Wie abgedruckt
Flyer: vorhanden (PDF zum download)
Technik: Wird mitgebracht,
Spielort:
variabel, Diawand und kleine Bühne mind. 2 x 2 m muss vorhanden sein. Der Saal sollte verdunkelbar sein.
Freitag 29. März 2019 um 18.00 Uhr
Wilhelm-Hansmann-Haus
Märkische Straße 21 in 44141 Dortmund

Karten: Tel. 0231 / 50 - 2 43 94

Rotzlöffel läßt sich Mut nicht nehmen
Maegie Koreen spielt Claire Waldoff


"Wer schmeißt denn da mit Lehm?" sang Maegie Koreen, und ihr Publikum stimmte in den Refrain ein. Die Sängerin und Autorin ließ ihr Vorbild Claire Waldoff im Café Central des Grillo-Theaters auferstehen.


Liebevoll zeichnete Maegie Koreen den Lebensweg der "geliebten Radautüte" nach, schilderte ihr Wesen in so lebendigen Farben, daß man den "Rotzlöffel aus dem Kohlenpott" beinahe vor sich zu sehen meinte. An die Wand projizierte Bilder von Claire Waldoff verstärkten diesen Eindruck. "Na, Claire?", sprach Maegie Koreen zum Auftakt eines dieser Fotos an, und im Laufe der Matinee zeigte sich, daß sie mit ihrem Vorbild nicht nur per Du ist, sondern auch dieselbe Kragenweite hat. Ihre fröhliche Ausstrahlung, die hochgeschwungenen Augenbrauen in dem lachenden Gesicht vermittelten einen großen Teil der überschäumenden Lebensfreude, die Claire Waldoffs Markenzeichen war.


Besonders in den Liedern und Chansons sprang dieser Funke über. In ihnen verbreitete sich die freche (Berliner) Schnauze über die Männer, über die Liebe, den Streit der Nachbarn, über die großen und kleinen Tücken des Lebens. Mit der Gitarre in der Hand versetzte Maegie Koreen das Publikum ins schillernde Berlin der 20er Jahre, in die Bars und Clubs und Revuen. Sie sprühte vor Temeperament, ging aber nicht über Untertöne hinweg, die leidvolle Erfahrung spiegelten.


Im Laufe der Matinee arbeitete Maegie Koreen den beeindruckenden Lebensmut, den schier unverwüstlichen Frohsinn der Waldoff immer deutlicher heraus. Das Publikum forderte Zugaben und sang am Ende fröhlich mit.

Anke Demirsoy - WAZ - Essen
Claire Waldoff Biographie von Maegie Koreen
"Claire Waldoff – Die Königin des Humors
Eine Biografie von Maegie Koreen


406 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen
Verlag Chanson-Cafe
ISBN 978-3-981700-0-9

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Maegie Koreen trifft Claire Waldoff
"Aus Gelsenkirchen geboren"
Chansons • Zitate • Anekdoten

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CDs IN KÜRZE
Eine Auswahl empfehlenswerter CDs stellen Michael Stenger und Wolfgang Platzeck vor.

Zum 50. Todestag (21. Januar 2007) von Ciaire Waldoff hat Maegie Koreen, eine der wenigen „klassischen" Diseusen in Deutschland, eine wunderbare dokumentarische Hommage an die Waldoff erstellt. Die CD „Aus Gelsenkirchen geboren" (das gilt für Waldoff wie für Koreen) enthält Original-Chansons der Waldoff aus den Jahren 1908 bis 1954, dazu historische Wortbeiträge u.a. von Theo Lingen, Fritz Grünbaum und Friedrich Hollaender. In sechs klug integrierten eigenen Interpretationen der alten Gassenhauer zeigt Maegie Koreen zudem, wie absolut zeitlos die Lieder sind, wobei die Gegenüberstellung von „Hermann heeßt er" im Original von 1913 und Koreens Fassung (2002) von besonderem Reiz ist.
WAZ Kultur Extra

 

Hose hing nicht am Kronleuchter
Claire Waldoff starb vor 50 Jahren
 
Gelsenkirchen: Sie sang eher schräg als schön. Sie war eher frech als charmant. Und noch dazu kam die Diseuse, die bis heute als „Berliner Pflanze" berühmt ist, eigentlich aus Gelsenkirchen: Ciaire Waldoff starb am Montag vor genau 50 Jahren.

Eine Straße in Gelsenkirchen erinnert noch heute an die 1884 geborene pummelige Sängerin, die nie verschwiegen hat: „Ich bin richtig aussem Kohlenpott". Ihre Kindheit verbrachte sie bei den Eltern von Theo Lingen in Hannover. 1906 ging 's nach Berlin. Ihre Auftritte im Hosenanzug machten gleich Skandal. Mit dem Zeichner Heinrich Zille erkundete sie die Welt der einfachen Leute.

Kurt Tucholsky dichtete für sie „Mutterns Hände" - ein Lied, das bis heute zu Tränen rührt. Mit den Männern rechnete Ciaire richtig ab, zum Beispiel im Song „Dem Emil seine unanständige Lust". Ihr Text „Hermann heeßta" wurde in der NS-Zeit auf Göring umgemünzt („Rechts Lametta, links Lametta und der Bauch wird imma fetta"). Kein Wunder, dass die Nazis ihre Karriere torpedierten. 1957 starb sie verarmt, aber in den Armen ihrer Lebensgefährtin Olly. Was bleibt, sind unzählige Lieder und das Motto: „Wir wollen nicht weich werden. Noch hängt die Hose nicht am Kronleuchter".

Wer mehr über Ciaire Waldoff wissen möchte, dem sei die CD der Gelsenkirchener Chansonsängern Maegie Koreen empfohlen. Die Collage dokumentiert Interviews und Auftritte der Waldoff. Maegie Koreen singt auch selbst Waldoffs Lieder - und zwar kongenial.
BJ - Ruhr Nachrichten Kultur

 

MAEGIE KOREEN trifft CIAIRE WALDOFF:
Aus Gelsenkirchen geboren
(www.chanson-cafe.de, Chanson Cafe/Ruhr Chansonnale CWB 3099, I6Tracks) ist eine sorgfältig produzierte Collage aus historischen und neuen Aufnahmen, spannenden 0-Tönen und Interviewauszügen, u. a. mit Friedrich Hollaender und Theo Lingen, als Hommage an „det Wappen von die olle Stadt Berlin" (Tucholsky). Die Kabarettdiva des 20. Jahrhunderts ist allemal eine Wiederentdeckung wert und wird von der Chanson-Cafewirtin, wie sich im Vergleich nachprüfen lässt, temperamentvoll und kongenial interpretiert.
CD REZENSIONEN Folker! - Nikolaus Gatter

 

Die Berolina des Volksgesanges kam aus Ückendorf
Claire Waldoff ist vor 50 Jahren gestorben. Und Maegie Koreen kümmert sich intensiv um das Erbe der Chanteuse
 
Von Hans-Jörg Loskill

„Immer feste druff." Das war das deftige Motto der „Berolina des Volksgesanges", der einst gefeierten Claire Waldoff (1884 - 1957). Wenige wissen, dass die „Ur-Berlinerin" aus Gelsenkirchen-Ückendorf stammte und Clara Wortmann hieß. Dort ist die in den 20er und 30er Jahren in der damaligen Reichsmetropole als Brettl-Star gehandelte Chanteuse noch bestens präsent: Denn ihre heutige Chanson-Kollegin Maegie Koreen kümmert sich seit vielen Jahren um Leben und Werk der Waldoff. Erst brachte sie eine Biografie (Titel: siehe oben!) heraus, nun folgt eine CD. Denn zum 50. Todestag (22. Januar) stellt sie Waldoff und ihre Freunde vor. Zitate von Theo Lingen, Friedrich Hollaender oder von Waldoff wechseln mit Chansons wie „Das Schmackeduzchen", „Det Schönste sind die Beenekens" oder „Hermann heeßt er". Dies alles sind längst weltweit bekannte Songs.

Denn „die" Waldoff hat Fans nicht nur in Deutschland, sondern ebenso in den USA, in Australien oder Japan. International werden auch Sendungen über die Künstlerin, die vergessen in Bayrisch-Gmain starb, ausgestrahlt. In Gelsenkirchen erinnert eine Claire-Waldoff-Straße an die Kabarett-Muse, deren „Herz auf ihrer koddrig-frechen
Schnauze" lag, wie Zeitgenossen sie damals einschätzten. Die Nazis ließen die Radautüte" verstummen. Das hat sie nie verkraftet. Sie zog sich enttäuscht zurück. Nach Ende des Kriegs setzte eine Renaissance für Ciaire Waldoff ein. Zu den treibenden Kräften gehörte die Liedermacherin Maegie Koreen.

Ihr Urteil über die Weggefährtin von Heinrich Zille, Joachim Ringelnatz oder Kurt Tucholsky in jenen „goldenen Jahren" in Berlin: „Sie war die erste Chanson-Interpretin, die mutig genug war, die soziale und politische Realität auf der Bühne anzusprechen, die den Glanz und das Elend jener Epoche mit individueller Originalität darstellte." » Koreen trifft Waldoff, erschienen beim Label ChansonCafe LC 04315, M. Koreen Produktion, CWß 3099
WAZ-Kultur


Die RadautüteMänner gehören zum Leben dazu
Chansonsängerin Maegie Koreen - maßlos gut - mit Claire Waldoff Liedern und Texten - zeitlos aktuell - beim internationalen Frauentag in Velbert. Von Alexander Kopp


Velbert. Eine der stärksten Frauen Deutschlands, die ehemalige Chansonsängerin Claire Waldoff, stellten VHS, Gleichstellungsbeauftragte, Stadtbücherei und Frauen helfen Frauen zum Internationalen Frauentag in den Mittelpunkt. Die Gelsenkirchener Sängerin Maegie Koreen lockte mit ihren einfühlsamen Chansons von der geliebten "Radautüte" Claire Waldoff nicht nur Frauen in die Forumsbücherei.


"Männer gehören zum täglichen Leben - und auch heute leben wir," erklärte eine Zuschauerin, die nicht zu übersehende Männerschar bei dieser Veranstaltung. "Zudem kann es nicht schaden, wenn Männer eine Frau mit Mut kennenlernen."


Eine gute Hilfe für die jüngeren Zuhörer war die chronologische Moderation Koreens, die auch die Schattenseiten der Geschichte, die sich auf das Wirken von Claire Waldoff auswirkten, nicht verschwieg. 1933 wurde die Waldoff von den Nazis auf den Index gesetzt, trat dennoch weiter auf. "Ich tanzte am Rande des Abgrundes. Aber keiner wagte es , mich herunterzustoßen." Mit exaltiertem Charme, einer Spur Provokation und unendlich viel Einfühlungsvermögen präsentierte Koreen stimmgewaltig das Erbe der Waldoff. Von den Anfängen Hauptmanns "Rautendelein" über das hinreißende "Schmackeduzchen", richtige Gassenhauer, erinnerte sich eine Zuhörerin an vergangene Tage: "Wer scheißt denn da mit Lehm", "Hermann heeßt er". Texte und Themen, die diese Berliner Schnauze aufnahm, scheinen nichts an Aktualität verloren zu haben. Als ob man einen Spiegel vorgehalten bekäme und sich, teils amüsiert, teils betroffen, selbst erblickt.


Die Koreen rüttelt mit ihrer Waldoff hellwach. Mit dem Spiel mit den Worten, die Stimme als Instrument, besser als Werkzeug eingesetzt, schafft es Maegie Mann und Frau dazu zu bringen, sich mit den Sorgen des Alltags auseinanderzusetzen, über die man sonst allzuoft hinwegsieht, oder sie einfach als gegeben nimmt. Nicht die große Politik, sondern die zwischenmenschlichen Höhen und Tiefen sind die Themen. Aber je nach Konstellation, kann sich für den Betroffenen auch die Welt um solch ein Problemchen drehen.


Claire Waldoff: Zeitlos gut. Maegie Koreen: Maßlos gut.
Westdeutsche Zeitung

Die Radautüte
Unsterbliche Claire Waldoff
Von Olaf Weißenborn

Gelsenkirchen. ... Maegie Koreen malte die ganze Palette der Waldoff-Songs aus. Der politische Biß ("Raus mit den Männern aus dem Reichstag") gelang ihr ebenso gut wie das legendäre "Schmackeduzchen", das frivole "Herrmann heeßt er", das kesse "Emil seine unanständige Lust" und das anrührende "Mutterns Hände". Das Erbe der Radautüte ist hier in die besten Hände geraten.
Westdeutsche Zeitung - Feuilleton
 
Ach, wat sind die Männer dumm!
Maegie Koreen sang im Forum

... Und das gestaltete sich in der hervorragenden Interpretation durch Maegie Koreen auf farbige, temperamentvolle Weise. ... Dem Publikum wuchsen Claire Waldoff und ihr Alter ego Maegie Koreen rasch ans Herz; nach vier Zugaben erst ließ Frau die beiden Damen aus Gelsenkirchen von der Bühne.
ms - WAZ Velbert
 
Die geliebte Radautüte war großer Erfolg
Silvesterkonzert in der Bibliothek mit Chansons

... Die Sängerin und ihr Vorbild stammen beide aus Gelsenkichen, sie haben sogar etwas äußerliche Ähnlichkeit miteinander, vor allem aber ist der Vortrag der für sie geschriebenen Berliner Chansons praktisch kongenial. ... Das war nun wieder in der ausverkauften Bibliothek das Richtige zu Silvester. Unterhaltsam sind diese Kabarett- und Revuelieder alle, teilweise von zeitloser Komik. ...
Ingo Hoddick - Rheinische Post
 
Erfolgreiche Benefizveranstaltung
Die Frau steht im Mittelpunkt - Drei Tage Frauenkultur

A. Br. - Agathenburg ... Die Begeisterung etwa über die an Claire Waldoff erinnernde Gelsenkirchener Chansonette Maegie Koreen, die von der Stader Frauenbeauftragten Karina Holst spontan für ein weiteres Konzert nach Stade verpflichtet wurde, war sehr groß. ...
Hamburger Abendblatt
 
Maegie Koreen und die Radautüte Claire Waldoff
Sängerin gibt großartiges Konzert mit biographischen Elementen beim "Belcanto"-Festival in der "Kaue"

... Maegie Koreen singt nicht nur, sie lebt jede einzelne Zeile, schmettert Hits wie "Hermann heeßt er" kraftvoll hinaus, um dann "Mutters Hände" so fragil und zerbrechlich zu interpretieren, dass man eine Nadel im Publikum fallen hören könnte. Ein wunderbarer Abend, schwankend zwischen frechem Humor und todernster Nachdenklichkeit. Als am Schluss jeder im Saal zu "Wer schmeißt denn da mit Lehm" mit einstimmt, ist spätestens klar: Claire Waldoff hat in Maegie Koreen eine legitime Erbin gefunden.
sto - WAZ Gelsenkirchen
 

"Aus dem Leben einer geliebten Radautüe"
Belcanto: Maegie Koreen sang Hits von Claire Waldoff

... - einen überaus gelungenen Einblick in Leben und Schaffen der Liedermacherin Claire Waldoff verschaffte Chansonsängerin Maegie Koreen den Besuchern in der ausverkauften Kaue. ... Zum Ende musste auch das Publikum ran, denn Maegie Koreen schlug eine "Arbeitsteilung" vor. Gemeinsam mit den Zuschauern sang sie das berühmte Lied "Raus mit den Männern aus dem Reichstag". Die Besucher bedankten sich bei der Künstlerin für den gelungenen Liederabend mit stehenden Ovationen.
chs - Bursche Zeitung und Ruhr Nachrichten Gelsenkirchen

 

Maegie Koreen: Erinnerungen an die große Claire Waldoff

Emst. ... Gerade auch die jugendlichen Zuhörer waren fasziniert von der Sprache und der Musik der Waldoff. Die Zuschauer dankten der großartigen Künstlerin Maegie Koreen für ihren Vortrag mit begeisterten Applaus, ...
Westfälische Rundschau Hagen

 

Ach, was sind die Männer dumm
Mit Claire-Waldoff-Liedern seit Jahren in der Erfolgsspur: Maegie Koreen

... Wie Claire Waldoff sucht auch die Gelsenkirchenerin Maegie Koreen die Nähe zum Theater, zur Bühne. Hier, scheinbar einsam im Scheinwerferspot, traktiert sie mit viel Gefühl die Gitarre, mit der sie ihren Gesang begleitet. Sie versteht sich in der kleinen Nuance, in der menschlichen Geste, im aufmüpfigen Ton, den sie jedoch vor der rebellischen Provokation zügelt. Maegie Koreen gibt sich nicht proletarisch, sondern bürgerlich. Ihre Waldoff-Hommage birgt Kult-Format! 
WAZ - HJL

 

„Aus dem Leben einer Radautüte”
Von Sarah Bautz

„Jeder echte Berliner kommt aus Breslau”, so beschreibt ein Sprichwort das durch hohe Zuwanderungsraten hervorgerufene Wachstum der Stadt im 19. Jahrhundert. Da ist es schon doppelte Ironie der Geschichte, dass Ciaire Waldoff (1884-1957), Kabarettsängerin und Prototyp der „Berliner Pflanze” nicht aus Schlesien, sondern aus der zweiten großen Zielregion der Zuwanderer stammt: dem Ruhrpott.

Beste Voraussetzungen für Maegie Koreen, wie die Waldoff selbst gebürtige Gelsenkirchenerin, im Unterhaus mit ihrem Programm „Aus dem Leben einer geliebten Radautüte” auf den Spuren ihres stimmgewaltigen wie großmäuligen Vorbilds zu wandeln. Als Leitfaden dient der Lebenslauf Waldoffs, in dessen Erzählung Maegie Koreen die berühmten Chansons, aber auch Gedichte, Dias und autobiografische Texte der Sängerin einflicht.
 
Trällern, säuseln, schnarren, quäken, die stimmliche Bandbreite der Koreen scheint schier unerschöpflich und offenbart im Vorrang der Interpretation vor der Perfektion in heutiger Zeit fast verloren geglaubte Urqualitäten des Chansons. So stoisch der Körper, wenn sie sich selbst auf der Gitarre begleitet, so wild geht ihr die Mimik durch, das ganze Gesicht scheint ihre Worte mit zu artikulieren. So werden neben „Nach meine Beene is ja janz Berlin verrückt!” und „Hermann heeßt er!” besonders „Emil” und die Liebeserklärung an den Dackel zu Glanzstücken musikalischen Witzes.

Wie nah die Koreen Ciaire Waldoff besonders in ihrem zunächst etwas zu ausladend scheinenden Sprech-Tonfall kommt, offenbart erst die Einspielung einer originalen Plattenaufnahme; Material, das der Koreen offensichtlich in Fleisch und Blut übergegangen ist. Eines der Kennzeichen großer Schauspielerdiven ist es, ihre eigene Persönlichkeit so stark wie möglich mit ihrer Paraderolle zu verschmelzen. Maegi Koreen scheint auf diesem Weg weit gekommen.
Allgemeine Zeitung, Mainz

 

Abend für Claire Waldoff
Maegie Koreen begibt sich auf Spuren der Berliner Volkssängerin
Von Alfred Balz

Bereits 1968 stand Maegie Koreen mit Protestsongs auf der Bühne. Die Chansonsängerin und Biografin der Kabarettlegende Claire Waldoff war in den 70ern Geheimtipp der literarischen Liedermacherszene. 1974 tourte sie mit ihrer Lehrerin Hana Hegerova durch ganz Europa. 1978 zur besten Chansonsängerin gekürt, trat sie sogar in Wim Thoelkes "Großem Preis" auf. Chansons von Brel und Barbara übersetzte die Koreen ins Deutsche. 1989 gründete die Kulturbotschafterin des Ruhrgebiets die Waldoff-Bühne in beider Heimatstadt Gelsenkirchen.

Die schönsten Blumen wachsen im Verborgenen. Diese Lebensweisheit trifft zwar auf ihre Biografin, nicht aber auf die Berliner Brettlpflanze mit Kodderschnauze zu. Sowohl optisch wie in Tonfall und Gesang nähert sich die "notorische Frohnatur" der Waldoff an. Mit ausgefeilter Gitarrenbegleitung zelebriert sie deren Gassenhauer, wobei das Publikum "Wer schmeißt denn da mit Lehm?" und "Hermann heest er" gerne mitsingt.

"Rechts Lametta, links Lametta und der Bauch wird immer fetter" dichtete der Volksmund auf Hermann Göring. Bei Kriegsbeginn fand sich die von den Nazis verbotene Waldoff bereits in der inneren Emigration. Die nie ein Blatt vor den Mund genommen hatte, kam nie darüber hinweg und starb verarmt 1957 in Bad Reichenhall. Ein Jahr zuvor hatte der Oberbürgermeister ihrer Heimatstadt die Stadtplakette und ein Geldgeschenk überreicht.

Noch nicht volljährig verließ sie 1903 ihr Elternhaus und schloss sich einer Wanderbühne an. Innerhalb weniger Jahre war die kesse Göre mit rotem Haar im Herrenanzug der fürstlich entlohnte "Stern von Berlin" in Rudolf Nelsons Kabarett. Sang sie anfangs hinreißend naive Lieder von der Bergmannsziege, dem Enterich und seinem geliebten "Schmackeduzchen", folgten bald selbstbewusst frivole Lieder über "schwache" Mannsbilder. Sie konnte wie auch ihre kongeniale Interpretin lauthals trällern, grölen und quaken oder unvermittelt Liebesschwüre säuseln. In den großen Revuen von Walter Kollo und Friedrich Hollaender sang sie ihre frechsten Lieder "Meene Beene" und "Gott, sind Männer dumm". Nebenbei erfand sie den Begriff "Knorke", der zu Berlin passt wie der Bär. Ergänzt wurden die Texte und Lieder durch Dias aus dem bewegten Leben der Volkssängerin.
Allgemeine Zeitung Mainz

 

Publikum sang gleich mit
Begeisterte Zugaberufe für Maegie Koreen in der Werkstadt. Chanteuse nahm Besucher mit in die 20er und 30er Jahre, in die Welt der Sängerin Claire Waldoff
Von Melanie Pohle

„Maegie Koreen trifft Ciaire Waldoff1 - und mehr als 50 Wittener mit ihr. Am Samstagabend entführte die Chanteuse Koreen die Werkstadt-Zuschauer in die 20er und 30er Jahre. In die Zeit von Theater, Variete, Chanson und Revue. In die Zeit der „geliebten Radautüte" Ciaire Waldoff, so Koreen selbst.
Kerzenschein und einige Cafétische sorgten vor der kleineren Studiobühne an der Mannesmannstraße für eine schummerige Atmosphäre. Doch, diese Hilfsmittel hätte die Sängerin und Autorin Maegie Koreen, die seit den 70er Jahren auf der Bühne steht, nicht nötig gehabt. Aus tiefstem Herzen sang sie Lieder der legendären Künstlerin Ciaire Waldoff.

Wehmut, Lebensfreude und Liebestaumel vermochte die 54-Jährige auf die begeisterten Zuschauer zu übertragen. Schon nach wenigen Stücken steckte man mitten in dem bewegten Leben der 1884 in Gelsenkirchen geborenen Chanson-Sängerin Waldoff."

Sie zog es an die Bühnen von Berlin in einer Zeit, „als Frauen nach 23 Uhr keine Hosenanzüge tragen durften", sagt Koreen. Mit Bubikopf und
Krawatte bricht Waldoff mit Tabus und macht sich zu Anfang des letzten Jahrhunderts im Showbiz einen Namen.

Die lebensfrohe Waldoff feiert ihr erstes großes Engagement am Theater „Roland von Berlin" zusammen mit ihren Freunden an einer Straßenecke. „Sie brachte einige Pullen Bier und Flachmänner mit", berichtet Koreen. Zu ihrem Geburtstag lädt sie gute Freunde wie Joachim Ringelnatz ein, der ihr ein „Schnapsgebet" widmet. Auf der Bühne singt sie unter anderem Texte von Kurt Tucholsky.

In Berlin gehört Ciaire Waldoff mit ihrer Lebensgefährtin Olga von Roeder zum Mittelpunkt des lesbischen Lebens der 20er Jahre. Von den Nazis erhielt sie Aufführungsverbot und versuchte, in einem Verhör zu trotzen: „Ich habe die Kinder nicht nach dem Parteibuch ihrer Eltern gefragt", soll sie sich für ein Benefizkonzert verteidigt haben. Mit nichts als einer Gitarre und ihrer mitreißenden Ausdrucksweise ließ Maegie Koreen, ebenfalls in Gelsenkirchen geboren, in der Wittener Werkstadt das Leben der Waldoff wieder aufblühen. Zwei Zugaben forderte das Publikum und sang gleich mit. Koreen war begeistert von so viel Engagement und wollte am liebsten zusammen mit diesem Publikum auf Tournee gehen.
WAZ Witten

 

Ein Abend mit Ciaire
Beginn der „RuhrChansonnale" in der WerkStadt: Maegie Koreen trifft Waldoff
INNENSTADT - Mit einer biographischen Hommage an Ciaire Waldorf (1884 -1957) eröffnete Maegie Koreen ihre „Ruhr-Chansonnale" auf der gut besuchten Studiobühne der Werk-Stadt.

Wie ihr großes Vorbild ist die Gelsenkirchener Chanteuse ein Kind des „Kohlenpotts". Der ist für sie enger als das Ruhrgebiet, liegt zwischen Oberhausen im Westen und Herne im Osten. Doch die Spuren der „Radautüte" Ciaire Waldoff führen schon bald ins damals ständig wachsende Berlin.
Von der „Bergmannskuh", der Ziege, und den anderen Tieren in Ställen und Schlägen der Zechensiedlungen handelte das erste Lied, ein Gedicht von Fred Endrikat. Wie Joachim Ringelnatz gehörte er zu Claires Wegbegleitern.
Zwischen den Chansons, zu denen sich die humorvolle Künstlerin selbst auf der Gitarre begleitete, erfuhr das Publikum manches über den Lebensweg der Schauspielerin und Sängerin. Vom Tingeltangel des Vaters in Gelsenkirchen, den ersten Berliner Auftritten, den wilden Zwanzigern, den Anfeindungen der braunen Diktatur.
Grimassen schneidend und mit schriller Stimmimitation brachte Maegie Koreen das „Schmackeduzchen" - jenen ersten großen Erfolg der Gelsenkirchenerin mit Berliner Schnute über einen verliebten Erpel.
Sie erzählte vom Ruhm als „Stern von Berlin", sang das selbstbewusste „Nach meine Beene is ja janz Berlin verrückt". Mit blitzenden Augen und rauchiger Stimme kündete sie von Emanzipationswillen und verliebtem Scheitern: „Jott, was sind die Männer dumm". „Knorke" war eine der Wortschöpfungen, mit denen Ciaire einst die Volkssprache beeinflusste. Burschikose Mode und „Hannelore", die “'nen Bräutigam und 'ne Braut" hatte, gehörten zur frühen lesbischen Lebensart.
Aber auch die Männer waren Thema, mal angehimmelt in „Hermann heester", mal angeklagt wegen „Emil seine unanständige Lust". Begeistert sang das Publikum letztlich den Refrain zu „Wer schmeißt denn da mit Lehm?"
Ruhr Nachrichten Witten - Martin Schreckenschläger


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